Meine Silberhochzeit mit der Tanzgruppe
Schon als kleines Kind nahmen meine Eltern mich zu den Veranstaltungen der Banater Schwaben mit und ich habe mich dort immer wohl gefühlt. Der Schritt, selbst Mitglied einer Banater Tanz- und Trachtengruppe zu werden, war daher eher die Konsequenz meiner Erziehung und kindlichen Erfahrung mit den Banatern (meine ‚Landleute’; obwohl ich selbst in Nürnberg geboren wurde). Meine Antwort (vielleicht antwortete damals auch noch meine Mama) auf die Frage, ob ich gerner mitmachen möchte, war daher eher ein willkommener Anlass, einen Weg zu beschreiten, der mir vorgezeichnet zu sein schien. Mit der Musik, auf die wir tanzten, war ich längst vertraut und mit den Tänzen konnte ich mich identifizieren. Es war ja das, was ich schon von zuhause kannte! Im Gegensatz zu anderen Mädchen in meinem Alter empfand ich das Tragen einer Tracht (gerne sagte ich MEINER Tracht) nie als peinlich, eher war ich sogar stolz darauf, die Tracht zu zeigen und zu erzählen, was ich in meiner Freizeit tue. Mein Ausstieg aus der Kindertrachtengruppe bedeutete daher auch nicht das Ende meines Engagements in der Trachtengruppe, denn ich wechselte nahtlos zu den Großen über. Dass ich irgendwann selbst den Vorsitz der großen Trachtengruppe übernahm, lag in meinem Bestreben diese weiterhin am Leben zu erhalten! Und ich habe in all den Jahren mit vollem Ehrgeiz dafür gekämpft! Die Fusion der Kindertrachtengruppe mit der großen Trachtengruppe betrachte ich nicht als Niederlage, sondern als einen erfolgreichen Schritt das zu erhalten, wofür ich seit meiner Kindheit stehe: Die Tracht und den Tanz meiner Eltern, oder großspuriger ausgedrückt: Brauchtum und Tradition der Banater Schwaben. Aufgeben wäre leichter gewesen! Aber da ist, im Laufe der Zeit, nebenher noch ein Miteinander, eine nahezu familiäre Gemeinschaft gewachsen, in der ich mich zuhause und beheimatet fühlte und fühle. Trachtengruppe und Landsmannschaft bedeuten mir persönlich sehr viel; ich möchte sie beide nicht missen!
1992, bei der Geburtsstunde der Kindertrachtengruppe war ich selbst ein Kind; nun zur Feier der ‚Silberhochzeit’ habe ich selbst zwei eigene Kinder mitgebracht, die inzwischen schon aktiv mitmachen. Ob sie, ebenso wie ich, einmal mit ‚Haut und Haar’ Teil dieser Trachtengruppe sein werden und genau wie ich, freimütig auf die Seite der Banater Schwaben schreiten möchten, wenn irgendwer eine Kreidelinie als Demarkation und Kennung ziehen würde? Ich wage dazu keine Prognose, aber an meinem Beispiel und meiner Einstellung soll es nicht scheitern.
Dass wir ‚schon’ 25 Jahre feiern dürfen, freut mich sehr und gerne würde ich noch weitere Feste mitfeiern, als ‚Nürnbergerin’ bei den Banater Schwaben.