TAG DER HEIMAT

Erlangen
21. Oktober 2018

Was nehmen Menschen die sich gezwungen sehen ihre angestammte Heimat zu verlassen auf ihrer Reise in eine ungewisse Zukunft mit sich? Viele mitunter nichts oder fasst gar nichts, wenn politische Zwänge sie zu diesem Schritt nötigten … andere nur was sie an Hab und Gut zu tragen vermochten. Diese bittere Erfahrung durchzieht Lebenslinien ganzer Generationen die die Wirren der Jahre und Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts durchkreuzten.

Arm erreichten sie den Ort ihrer Zuflucht oder Träume, doch kaum angekommen und mit ersten zarten Wurzeln verankert, wurde ihnen schnell klar, dass das Wichtigste an dem was sie mitgebracht hatten, überhaupt keiner Koffer oder Kisten bedurfte, da sie es als kostbaren Schatz schon immer in sich selbst trugen: Ihr geistig, kulturelles Guthaben! Ein Gut das Teil ihrer Selbst, ihrer Eigenart ihrer geschichtlichen Entwicklung gewesen und dass abzuschütteln oder sich davon trennen gar nicht geht!

Daher erschließen sich nur zwei Möglichkeiten zum Umgang mit diesem geistig für immer ererbten Gut:
Es in der hintersten Schublade seines Ich’s zu verstauen oder stolz und offen zur Schau zu stellen, als Stigma zu tragen und bereitwillig an die Nachkommen weiter zu vererben und in deren Wiege zu legen.

Wir verstehen uns – und dies kann an einem „Tag der Heimat“ offen gesagt – als Rosen in einem Rosengarten die diesen mit ihrem eigenen Duft und Blütenpracht bereichern, ohne aus dem vom Gärtner vorbestimmten Gestaltungsrahmen zu fallen.