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Der Tanz ist für mich ein Synonym für Freiheit! Er ermöglicht mir, mich  dem Stress des Alltags zu entziehen und einfach loszulassen. Einzelnen aneinandergereihten Schritten und Gebärden  innerhalb einer musikalischen Sphäre verleiht der Tanz die Gabe, wortlos, Geschichten zu erzählen und Gefühle zu materialisieren. Der Kreativität und der Phantasie sind dabei alle Grenzen offen.  

Ich kann von Glück sprechen, dass ich schon als kleines Mädchen die Möglichkeit bekommen habe, in der Kindertanzgruppe mitzuwirken. Mit gerade mal 4 Jahren habe ich in meinen ersten Auftritt gemeistert und  durfte die Tracht meiner Vorfahren anlegen. Was diese Tracht bedeutet, was sie symbolisiert und wofür sie steht, habe ich erst im Laufe der Zeit gelernt und erfahren. Gefallen hat sie mir aber schon immer! Jeden Freitag probten wir fleißig und gewissenhaft, mal mehr mal weniger! Brandete uns aber bei den Auftritten, nach unseren dargebotenen Tänzen, tosend der  Applaus entgegen, war das Bestätigung und Lohn zugleich für unser Mühen und Bemühen! Unzählige Tänze, beginnend bei ‚Brüderchen-komm-tanz mit mir’ (beliebt bei den gaaanz kleinen Tänzern), haben wir im Laufe der Jahre eingelernt.  Respekt hatte ich als Kind besonders vor dem ‚Dreiertanz’, denn dieser birgt die Gefahr der unheilvollen Verknotung! Der gordische Knoten wäre im Vergleich zu einer solchen Blamage vor Publikum eine Kleinigkeit! 

Im Kalenderjahr der Tanzgruppe spielte neben dem Tanzen auch unser ‚Theater’ eine wichtige Rolle für die Muttertags-und Weihnachtsfeiern des Kreisverbands  war unser schauspielerisches Talent gefordert und gefördert. Selbst heute – inzwischen sind schon viele Jahre vergangen – erinnere ich mich noch gerne an meinen Auftritt auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt. Vor so großem Publikum die „Zwetschgenfrau“ zu spielen, war und bedeutet mir noch immer eine ganz besondere Ehre.

Doch bei unseren Probenzeiten ging und geht es nicht nur um verbissenes Proben, Drill und monotones Wiederholen der Tanzschritte. Ein nicht unerheblicher Teil der Zeit verbrachten wir mit scherzen, spielen und kindlicher Ausgelassenheit. 

Eben diese Mischung aus Ernst (schließlich wollen wir auch was lernen und können), Freiheit (Kinder wollen spielen, herumtollen und nicht wie in der Schule vor gehobenem Zeigefinger kuschen) Kameradschaft (es herrscht keine Hierarchie und kein Vorrecht für Mitglieder die schon länger dabei sind, gegenüber Neueinsteigern) und einer nahezu familiären Atmosphäre und engem Zusammenhalt machten mir den „Verein“ so lieb und wertvoll. Ich bin dankbar dafür,Teil dieser Gruppe sein zu dürfen. 

Inzwischen darf ich nicht nur mitmachen, sondern bin auch für das Lernen, Trainieren und Auftreten der Gruppe verantwortlich. Dass ich über diese Pflichten hinweg, dadurch die Möglichkeit habe, kreativ tätig zu sein und über die Choreographie eigene  Geschichten erzählen kann und darf, ja diese sogar über die  Auftritte der Öffentlichkeit darzubieten vermag, erfüllt mich mit Stolz und stellt Anstrengungen und Mühen in den Hintergrund! Aber ohne ‚meine’ Tänzer wäre ich nur der Tanzschuh eines Holzbeins und mit Sicherheit ein viel einsamerer Mensch als ich es zurzeit sein darf. Danke!

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